Gemäß den Technischen Prüfvorschriften für Ebenheitsmessungen auf Fahrbahnoberflächen der FGSV (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) ist die Ebenheit eine nutzerrelevante Oberflächeneigenschaft einer Straße und mitbestimmend sowohl für den Gebrauchswert als auch für den Substanzwert.

Konkret lassen sich über die Ebenheit folgende Faktoren ableiten:

  • die Sicherheit und der Komfort für den Straßennutzer
  • die auftretenden Lärmbelastungen
  • das Spritzwasserrisiko
  • der Straßenzustand allgemein
  • der buchhalterische Wert für den Betreiber

Die Ebenheit von Straßen wird durch die Ermittlung der Längsebenheit (Teilprojekt 1a [TP1a] der ZEB, längs zur Fahrtrichtung) und Querebenheit (Teilprojekt 1b [TP 1b] der ZEB, quer zur Fahrtrichtung) bestimmt. Ermittelt werden können diese Ebenheiten durch sogenannte „berührende Messungen“ z.B. mittels Richtlatte oder „berührungslose Messungen“ mit Hilfe von Sensoren auf einem Messfahrzeug. Im Vergleich bietet die berührungslose Messung dabei deutliche Vorteile. Beispielsweise werden:

  • die Daten wesentlich schneller, genauer sowie objektiv erfasst
  • in der Längsebenheit erheblich größere Wellenlängen erfasst (bis zu 50m sind durch die ZTV ZEB-StB vorgeschrieben)
  • die Messwerte durchgängig und nicht nur stichprobenartig erfasst
  • durch die schnellfahrenden Messfahrzeuge keine Absperrmaßnahmen auf den Straßen notwendig

Um die Querebenheit quantifizieren zu können, werden aus den aufgenommenen Messwerten (siehe Prinzipdarstellung) gemäß den Vorschriften der FGSV u.a. die Spurrinnentiefe und die fiktive Wassertiefe als ein Maßstab für die tendenzielle Gefahr von Aquaplaning berechnet. Zusätzlich wird die Querneigung des Fahrzeuges bzw. des Messbalkens aufgenommen. Diese Kennzahlen fließen dann, zusammen mit den anderen ermittelten Größen beispielsweise aus der Längsebenheits- oder Griffigkeitsmessung, über eine festgelegte Gewichtung in die Gesamtbeurteilung des Straßenzustandes ein.

Messung Querebenheit 3

Zur Aufnahme der Messwerte (sogenannte Rohdaten) wird das multifunktionale Messsystem ARGUS® eingesetzt. Spezielle Messverfahren gemäß obigem Prinzip erlauben dabei eine geschwindigkeitsunabhängige, hochpräzise Erfassung mit einer hohen Wiederholgenauigkeit. Die so ermittelten Daten bilden dann eine verlässliche Basis für die anschließende Berechnung der Kennzahlen, welche eine transparente Priorisierung von Massnahmen zur Verbesserung der Querebenheit ermöglichen.

Querprofil ARGUS

Leistungsfähigkeit des ARGUS®-Messsystems in Bezug auf die Querebenheit :

  • Abtastung der Fahrbahnoberfläche durch - je nach Fahrstreifenbreite - bis zu 37 an einem Querträger montierte Laserdistanzsensoren mit jeweils 10 cm seitlichem Messpunktabstand
  • kontinuierliche Erfassung des Querprofils über die gesamte Fahrstreifenbreite
  • 50.000 Abtastungen je Sekunde bei einer Auflösung von 0,025 mm
  • Erfassung von Rohdaten zur anschließenden Berechnung u.a. der Spurinnentiefe, der fiktiven Wassertiefe und der Querneigung sowie bei Bedarf weiterer Querebenheitsindikatoren und -statistiken
Anmerkung:
ZTV ZEB-StB = Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien zur Zustandserfassung und –bewertung von Straßen